Fahrerinnen und Fahrer für Seniorenfahrdienst gesucht!
Gemeindlicher Seniorenfahrdienst soll zeitnah starten
In den vergangenen Jahren hat die Gemeinde Marquartstein verschiedene Möglichkeiten zum Aufbau eines Seniorenfahrdienstes sondiert. Nun hat sie von der „Stiftung Lichtblick Seniorenhilfe“ ein Fahrzeug geschenkt bekommen und sucht ab sofort ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer.
Was den öffentlichen Nahverkehr angeht, steht Marquartstein im Vergleich zu anderen ländlichen Kommunen einigermaßen gut da – der Ort wird von drei Buslinien bedient und ist an die Fernverkehrsbahnhöfe Prien und Traunstein angebunden. Zufriedenstellend findet Bürgermeister Andreas Scheck (Bürger für Marquartstein) die Situation aber keinesfalls. „Wer kein Auto hat, aus welchen Gründen auch immer nicht (mehr) selbst fahren kann, nicht gut zu Fuß ist oder in einem unserer Ortsteile wohnt, für den sieht es in Sachen Mobilität hier in Marquartstein, wie fast überall auf dem Land, leider düster aus“, konstatiert der Rathauschef.
Jetzt gibt es endlich einen Lichtblick, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Die „Stiftung Lichtblick Seniorenhilfe“ hat der Gemeinde Marquartstein sehr unbürokratisch ein Fahrzeug für einen Seniorenfahrdienst geschenkt. In Anspruch genommen werden darf der Wagen völlig kostenlos für Fahrten zu medizinischen Einrichtungen, zum Einkaufen, aber auch für Ausflüge in die Natur und zu kulturellen Veranstaltungen – denn es geht auch um soziale Teilhabe. Ziel der Stiftung ist es, dass jeder alte Mensch in Würde leben kann, sie engagiert sich deswegen gegen Armut, Einsamkeit und Hilflosigkeit im Alter.
Dafür dient auch der neuer Škoda Enyaq, der ab sofort in Marquartstein unterwegs ist: Der Einsamkeit ein Ende setzen, indem Seniorinnen und Senioren zum Bespiel zu Veranstaltungen im neuen Treffpunkt Marquartstein gefahren werden. Der Hilflosigkeit begegnen, indem Menschen, die nicht mehr selbst zum Arzt oder Therapeuten gelangen können, dort hingebracht werden.
Damit das Angebot schnell großflächig umgesetzt werden kann, sucht die Gemeinde nun ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer. Wer Freude am Autofahren hat, gerne mit Menschen zusammen ist und Teil eines netten Teams sein möchte, darf sich gerne im Rathaus-Vorzimmer unter der Telefonnummer 6995-0 melden.
„Wir möchten ein Netzwerk aufbauen, eine Art Solidargemeinschaft. Jeder auf dem Land weiß, dass es problematisch wird, sobald man nicht mehr selbst fahren kann. Daher wäre es schön, wenn sich nun viele fänden, die sich heute als Fahrer einbringen, im Wissen, dass sie eines Tages als Mitfahrer von dem Angebot profitieren können“, erläutert Scheck. Organisieren wird den Fahrdienst Brigitte Schmitz, die sich als Quartiersmanagerin unter anderem um die Belange der Marquartsteiner Senioren kümmert. Sie betont: „Unser Ziel ist ein möglichst großer Fahrer-Pool. Niemand soll sich gezwungen fühlen, eine bestimmte Fahrt unbedingt übernehmen zu müssen. Jeder soll selbst entscheiden, ob er/sie nur sporadisch Fahrten übernimmt oder zu regelmäßigen Zeiten, ob nur im Ort oder auch bis Traunstein etc. Unser Fahrzeug und unsere Fahrer sind selbstverständlich versichert – niemandem soll im Falle eines Schadens ein finanzieller Nachteil durch sein ehrenamtliches Engagement entstehen.“ Die Versicherungen werden laut Schmitz, wie der gesamte Fahrzeugunterhalt, von der Gemeinde getragen. Und selbstverständlich erhalte jeder Fahrer vor der ersten Fahrt eine umfassende Einweisung in das Fahrzeug.
Foto (von links nach rechts): Bei Brigitte Schmitz haben sich mit Inge Preisinger und Sigmund Scriba bereits zwei Fahrer gemeldet – sehr zur Freude von Bürgermeister Andreas Scheck.